OHV 1.1

[Schrauberhans]

Hallo,
ich würde gerne wissen welchen Sprit ich mit dem Kadett 1,1 OHV Bj. 1968
tanken kann .
mfG

[Stefan Proe]

Hallo Hans, 

hast Du einen 1,1 N oder 1,1 S Motor??? Also ich habe einen 1,1 N und tanke immer 95 Okt. Benzin und alle halbe Jahr mache ich etwas Blei-Additiv dazu! Habe vorsichtshalber die Benzinleitungen die Flexible sind umgebaut auf E10 Tauglichkeit. Am Tank , vor dem Vergaser und an der Benzinpumpe.... 

Gruss Stefan

[mcsonnenschein]

Dito, tanke immer Super mit Blei-Additiv.
Habe aber auch die komplette Spritleitung mit allem neu gemacht.

[Tom- L]

Hallo,
an sich kannst Du normalen Super Kraftstoff fahren. Und wenn Du ein  besseres Gewissen dadurch hast kipp bei jedem 3 Tanken Bleizusatz mit in den Tank. Das ist vollkommen ausreichend. Die Autos fahren aber auch ohne Bleiersatz, da die Industrie soweit mir bekannt ist erst in den 90ern auf den Trichter gekommen ist, dass man den Oldtimerfahrern mit Bleiersatz Geld abnehmen kann. Zu der Zeit war der Sprit schon 10 Jahre Bleifrei.
Wenn Du deinem Auto jedoch was gutes tun musst, kannst Du gerne Aral Ultimate fahren. Der Sprit hat einen geringen Bioethanol Anteil, dass schon die Kraftstoff- fördernden Teile. Der Siedepunkt ist höher, dadurch lässt sich der heiß abgestellte Motor unter anderem besser Starten, da der Sprit nicht im Vergaser verdunstet. Und die Oktanzahl ist garantiert über 100 meist bei 102, so dass der Motor Kopffester ist.

Gute Fahrt.

Gruß Tom

[löffli]

Ich habe noch nie Bleiersatz gefahren und mit meinen beiden Autos zusammen mehrere 100 000 km abgespult. Dabei wurde kein unüblicher Verschleiß an den Ventilen festgestellt. Das ist also nur Geldschneiderei. Die Gummi-Benzinleitungen wurden durch moderne ersetzt. Hier trat das Problem der Alterung durch Bioanteile im Kraftstoff auf. Mit den Benzinpumpen gab es bisher keine Probleme.

[Peter Gehring]

Moin,

ich fahre Super Plus und kein Bleiersatz. Ich schließe mich der Meinung von löffli an.

Gruß Peter

[Dominik]

Ich hab mal ein thailändisches SAE Paper gelesen das dort an einer Uni ersellt wurde als in Thailand bleifreies Benzin eingeführt worden ist. In diesem Paper wurde durchaus ein verstärkter Verschleiß an den Ventilsitzen festgestellt. Auch bei dem Oltimermarktvergleich mit zwei B-Kadetten der oft zitiert wird um zu zeigen dass es auch ohne geht, wurde bei dem bleifrei betriebenen Kadett eine stärkere Abnahme des Ventilspiels festgestellt.

Natürlich gibt es auch viele Beispiele für Motoren die ohne Blei und Sitzringe lange gehalen haben, aber ich denke da spielt auch die Fahrweise eine große Rolle. Der Verschleiß an den Sitzringen ist sehr stark von der Aufpralleschwindigkeit abhängig (ich glaub in der 3. Potenz) daher kann man mit einer niedrigen Drehzahl viel länger bleifrei fahren als bei zügiger Fahrweise.

[OlliCsi]

Bleifrei ohne Probleme seit 35Jahren, Ventile sinken nicht ein wie bei unlegierten Ford Köpfen, Chromguss sei Dank. B führen in USA schon rum, da gab's schon viel früher bleifrei. Und die US Version hatte keine anderen Sitze. Genau wie Porsche 356, die führen dort immer ohne, hier wird ein Gewesen gemacht 😌.. zumal was ist das Risiko, Köpfe gibt's wie Sand am Meer. Also keine Frage für mich, bin da auch völlig bei Löffli

[Dominik]

Die Porsche 356 mit ihren Aluköpfen hatten immer Ventilsitze, es gibt (die aufgeschweißten Sitze bei Toyota zähl ich dazu) keine Aluköpfe ohne extra Ventilsitze.

Hast Du ne Angabe zu den Chromguss irgendwo? Ich bin gerne bereit zu glauben, dass dies kein normaler Grauguss ist, weil damit 12.9 er Kopfschrauben nicht möglich gewesen wären.

Auf Facebook war letztens jemand mit eingelaufenen Ventilen, keine Ahnung ob Tuning oder nicht und wieviele Kilometer der runter hatte.

Zu dem Bleifreibetrieb in USA muss man allerdings sagen damals m.W. überall ein 60 Milen Tempolimit war.

[Dominik]

Da fällt mir noch ein, der Rekord E von meinen Eltern brauchte damals nach rund 250.000 km einen neuen Zylinderkopf aufgrund von eingelaufenen Ventilsitzen. Den gab es damals günstig von einem Opel Mechaniker der einen Rennmotor aufgebaut hatte und für den 1.9er Kopf wohl keine Verwendung mehr hatte.

Da der Rekord seit der Verfügbarkeit von bleifreien Benzin immer nur bleifrei gefahren wurde (schließlich hatte der ja ne Nockenwelle im Kopf...) zeigt dieses Beispiel, dass Opelmotoren mit GG-Köpfen wohl durchaus lange mit bleifreiem Benzin ohne Additive gefahren werden können, aber der Ventilsitzverschleiß auch nicht völlig unkritisch ist. Der Rekorg wurde von meinen Eltern kaum mal über 120 km/h bewegt, bei einer sportlichere Fahrweise wäre der Ventilsitzverschleiß viel höher schneller fortgeschritten.

[OlliCsi]

Ich Dreh die OHV und Cih immer bis roten Bereich. Kein Problem gehabt. Klar haben die 356 er Sitzringe, nur wird heute hier ebenso unsinnig Zusatz gefahren in den Motoren,Motto ich zu ihm was Gutes und schad ja nicht. Die brauchen es nicht, die Ringe sind hart genug. Chromguss steht wo in Kadett A Beschreibung des Motors und man merkts beim Bearbeiten 😏, Ford ist butterweich dagegen

[Dominik]

Ich schätze, dass die allermeisten Kadett B im Jahr keine 5000 km mehr fahren und die meisten Besitzer (mich eingeschlossen) kaum noch 200.000 bleifreie Kilometer mit ihren Autos erleben werden... Andererseits, schon lange bevor ein Ventilsitz so platt ist, dass ein Ventil verbrennt, ist die Sitzgeometrie nicht mehr wirklich schön. Beim Rekord waren die Ventile schon richtig tief versenkt. Von einem strömungsgünstigen Dreiwinkelsitz ist schon lange vor einem undichten Ventil nicht mehr viel übrig.

Je weniger Aschebildner im Kraftstoff (das Öl spelt sicher auch eine Rolle) enthalten sind, desto kritischer ist der Ventilsitzverschleiß durch Microverschweißen mit dem Ventil. unverbleites Benzin ist da kritischer als verbleites und Gas ist noch mals deutlich kritischer. Mein CNG Astra (Werksausführung mit CNG) hatte nach 200.000 km völlig verschlissene Ventilsitze und ein verbranntes Ventil und das obwohl Opel lt. eigenen Angaben härtere Sitze verbaut hat. Die Theorie vom lebensdauerverlängerndem Dreck im Abgas ist schon schlüssig, daher halte ich es auch für plausibel das Bleiersatz den Sitzverschleiß reduziert. Bleiersatz entält Natrium/Kalium haltige Lösungen die entsprechende Oxide (Aschen) bilden, darüber werden sich die Sitze sicherlich freuen. In meinen Diplomat schütte ich es regelmäßig rein, obwohl auch hier der Motor sicher eine sehr hohe Restlebensdauer ohne Ersatzstoffe haben würde.

[OlliCsi]

Genau über diese Aschen freuen sich die Kolben und Zylinder und Kerzen und Brennräume aber gar nicht 
Ohne wird ein Diplo auch steinalt, genau, eher 2tsd km im Jahr wenn man mal nachrechnet.
Ob mit oder ohne, geht beides-kost nur etwas Geld was man auch vertanken könnte 

[Dominik]

Ich hab bei mir Auslasssitzringe verbaut, der Mehraufwand hielt sich doch sehr in Grenzen wenn man die Kanäle eh erweitert und größere Ventile verbaut. Natürlich gibt es ein gewisses Risiko, dass es dadurch zu Rissen kommt, aber auch hiergegen hilft die hohe Materialfestigkeit...

[Rallyegünni]

irgendwie habe ich das Gefühl, das der Threadstarter nicht unbedingt das mit dem Bleizusatz wissen wollte.
Aber alle haben sich auf das Thema eingeschossen.
Viel wichtiger ist doch zu wissen welche Verdichtung der Motor hat, und damit auch die Oktanzahl des Benzin wichtig wird. Da hat die >Geschichte mit dem Blei überhaupt nichts mit zu tun, wird aber immer wieder verwechselt.
Ein 11N kann einfach den heute angebotenen Super Benzin mit 95 Oktan fahren.
Bei einem 11 S oder 11SR würde ich lieber zum Super Plus raten, der mit 98 Oktan wird da ausreichen. Ultimate mit 100 bzW. 102 Oktan wird da nicht nötig sein, hier geht es alleine nur um die Klopffestigkeit (Zündungsklingeln)

Der Bleizusatz hat absolut nichts mit Oktanhöhe zu tun, er soll nur verhindern, das die Ventile sich in die Kopfsitze einarbeiten.
Bei den Zusätzen gibt es natürlich "Glaubensrichtungen" die jeder für sich selber entscheiden muß.

Günni