Motorlauf unrund nach Einbau Bremskraftverstärker

[Peter Gehring]

Moin,

brauche `nen Tipp vom Profi.
Nach dem Umbau von Trommel auf Scheibenbremse mit BKV läuft der Motor im Stand unrund, wenn ich auf die Bremse trete. Wird wohl eine Undichtheit im Unterdrucksystem des BKV sein. Habe bei Standgas schon den Schlauch und die Anschlüsse vom BKV mit Bremsenreiniger abgespritzt. Der Motorlauf bleibt schön gleichmäßig, also scheint da nichts undicht zu sein. Kann dann nur noch die Membrane vom BKV undicht sein???
Bin für jeden Tipp dankbar.

Gruß Peter

[Rallyegünni]

Hallo Peter
Ich denke auch das die Membran im BKV defekt ist.
Mal eine blöde Frage - im Unterdruckschlauch sollte ja dieses Rückschlagventil verbaut sein, ist das in die richtige Richtung eingebaut?

Günni

[Peter Gehring]

Moin Günni,
wie sagte unser Lehrer vor gefühlten 100 Jahren? Blöde Fragen gibt`s nicht, nur blöde Antworten 
Das Rückschlagventil sitzt richtig rum.
Werde heute Nachmittag noch mal auf Fehlersuche gehen.

Gruß Peter

[trashman]

Andere Möglichkeit : im BKV ist ein Ventil, daß beim betätigen der Bremse Luft einströmen lässt, um den Unterdruck auszugleichen. Vermutlich ist das Ventil bereits in Ruhestellung des Bremspedales geöffnet und lässt dauerhaft Luft einströmen. Ursache : das Spiel der Betätigungsstange, die vom Bremspedal in den BKV reingeht ist nicht da bzw. die Stange öffnet bereits in Ruhestellung der Bremse das Ventil. Abhilfe : die Kontermutter hinten am BKV lösen, und die Stange weiter zusammendrehen, soweit, bis grade etwas Spiel fühlbar ist.

[Peter Gehring]

Moin,
noch mal zur Verdeutlichung: Der Motor läuft nur unrund, wenn ich das Bremspedal trete.

Gruß Peter

[hardyauslinden]

Moin,
noch mal zur Verdeutlichung: Der Motor läuft nur unrund, wenn ich das Bremspedal trete.

Gruß Peter

Dann zieht der Motor beim Betätigen des Bremspedales über den BKV Falschluft.
Ich würd hier auch auf eine defekte Membran im BKV tippen.
Gruß
Hardy

[fralind]

Zum Rückschlagventil - das dient nur zum Schließen bei abgestelltem Motor.

Unterdruckverlustfunktion prüfen

1. Motor muss im Leerlauf laufen.
2. Das Bremspedal mit normaler Kraft betätigen.
3. Mit dem getretenem Pedal den Motor abstellen.
4. Das Pedal für ca. 30 Sek. gedrückt halten.
5. Wenn sich während dieser Zeit die Pedalhöhe nicht ändert, arbeitet der Bremskraftverstärker einwandfrei.

[hardyauslinden]

Zum Rückschlagventil - das dient nur zum Schließen bei abgestelltem Motor.

Unterdruckverlustfunktion prüfen

1. Motor muss im Leerlauf laufen.
2. Das Bremspedal mit normaler Kraft betätigen.
3. Mit dem getretenem Pedal den Motor abstellen.
4. Das Pedal für ca. 30 Sek. gedrückt halten.
5. Wenn sich während dieser Zeit die Pedalhöhe nicht ändert, arbeitet der Bremskraftverstärker einwandfrei.

Der BKV hat keinen Einfluss auf den Pedalweg, nur auf die Pedalkraft.
Wenn bei der von dir genannten Prüfmethode das Pedal  nach unten fällt, ist der HBZ defekt.
Gruß
Hatdy

[fralind]

Falsch.

[hardyauslinden]

Falsch.

Nein, nicht falsch.
Schau dir mal die Konstruktion des BKVs an, die Kolbenstange die am Pedal hängt ist über den Ventilkolben und eine Gummireaktionsscheibe direkt mit der  Druckstange verbunden, die aus dem BKV herauskommt, wie soll sich denn dabei der Pedalweg verändern?

Hardy

[Peter Gehring]

Moin Fralind und Hardy,

ich habe gerade an meinem Omega den Versuch gemacht. Bei stehendem Motor ein paarmal gepumpt.
Dann Bremspedal gedrückt gehalten und den Motor gestartet. Das Pedal gibt dann ca. 2 - 3 cm nach, bis der endgültige Druckpunkt wieder da ist. Mache ich den Motor aus und pumpe ein paarmal, ist der Pedalweg wieder kürzer.

Gruß Peter

[fralind]

Einfache Gegenprobe

Du setzt dich ins Auto und betätigst das Bremspedal rund 5-6 mal bis der Unterdruck aus dem System aufgebraucht ist.

Zuerst hast du einen Pedalweg von rund 4-6 cm
Nachdem du das Bremspedal dann mehrmals getreten hast, wird der Druck hart und du kannst nur noch rund 2 cm das Pedal treten.
Hälst du nun das Pedal in der Stellung und startest den Motor, geht das Pedal wieder weiter runter.

Bei Fahrzeugen mit Vakuumpumpe und laufendem Motor z.B. zieht es Dir das Pedal bis zum Bodenblech runter (ohne jadoch die Bremswirkung zu verlieren)

Auserdem habe ich in meinem 1. Beitrag gängige Lehrmeinung zur Überprüfung von Unterdruckverlust beim Bremskraftverstärker zitiert, so wie sie z.B. Meisterschülern beigebracht wird.

[Peter Gehring]

@ Fralind,

genauso wie du es beschreibst, ist es bei meinem Omega.
Im Kadett hatte ich immer einen kurzen Pedalweg, es gab keine Änderung, egal ob der Motor lief oder nicht.
Inzwischen habe ich den BKV ausgebaut. Einen habe ich noch in Reserve, der kommt heute rein (wird vorher noch schön gemacht). Melde mich, wenn alles wieder zusammengebaut ist.

Gruß Peter

[hardyauslinden]

Einfache Gegenprobe

Du setzt dich ins Auto und betätigst das Bremspedal rund 5-6 mal bis der Unterdruck aus dem System aufgebraucht ist.

Zuerst hast du einen Pedalweg von rund 4-6 cm
Nachdem du das Bremspedal dann mehrmals getreten hast, wird der Druck hart und du kannst nur noch rund 2 cm das Pedal treten.
Hälst du nun das Pedal in der Stellung und startest den Motor, geht das Pedal wieder weiter runter.

Bei Fahrzeugen mit Vakuumpumpe und laufendem Motor z.B. zieht es Dir das Pedal bis zum Bodenblech runter (ohne jadoch die Bremswirkung zu verlieren)

Auserdem habe ich in meinem 1. Beitrag gängige Lehrmeinung zur Überprüfung von Unterdruckverlust beim Bremskraftverstärker zitiert, so wie sie z.B. Meisterschülern beigebracht wird.

Ich widerspreche deiner "gängigen" Lehrmeinung und halte mein erlerntes Wissen aus meiner KFZ-Ausbildung dagegen: Der Pedalweg ist mit und ohne BKV gleich, ds geht technisch gar nicht anders (siehe Schnittbild BKV) , da auch bei m verbauten BKV eine starre Verbindung zwischen Bremspedal und Hauptbremszylinder vorhanden ist. Was sich ändert ist lediglich die Pedalkraft. Wenn sich das Pedal bis zum Bodenblech treten lässt, ist entweder Luft in der Hydraulik oder der HBZ ist intern undicht und lässt Bremsdruck an der Primärmanschette vorbei.
Mein Benz 124 Diesel hat auch einen BKV und eine Vakuumpumpe, auch da lässt sichweder  bei stehendem nochbei laufendem Motor  das Bremspedal bis zum Boden treten. Du kannst gern vorbeikommen udn das  selbst testen.
Ich habe in meinem vorherigen Beitrag bereits folgendes gesagt udn sage es gern nochmal:  Deine "gängige Lehrmeinung" beschreibt die Prüfung eines Hauptbremszylinders auf internen Druckverlust.
Gruß
Hardy

[Peter Gehring]

Nabends 

der Reserve-BKV ist drin und alles funktioniert bestens. Motor läuft bei betätigter Bremse rund und der Eumel bremst wie er soll 
Es lag tatsächlich am BKV, vermute Membrane undicht.

Vielen Dank noch für die Ratschläge

Gruß Peter