Kadett B Forum

Werkstatt => Motor OHV => Thema gestartet von: kriswo99 am 12. April 2020, 13:53:00

Titel: Temperaturgeber ausbauen
Beitrag von: kriswo99 am 12. April 2020, 13:53:00
Hallo zusammen und frohe Ostern!
Wollte den Temperaturgeber ausbauen um den Widerstand zu messen, beim rausdrehen kommt dann logischer Weise etwas Kühlflüssigkeit. Wenn ich den ganz raushole läuft mir dann der halbe Kühler leer oder wie ist das ? Gibt's da nek Trick oder einfach grad das Gewinde verschließen dass nicht direkt alles rausläuft?

LG
Titel: Re: Temperaturgeber ausbauen
Beitrag von: jungstar am 12. April 2020, 14:35:07
Ein bisschen nachdenken schadet nicht. :wink: Der Kühler läuft nicht leer weil der Geber fast gleichhoch sitzt  wie der Wasserkasten.  :trost:
Titel: Re: Temperaturgeber ausbauen
Beitrag von: Compressorhead am 12. April 2020, 16:57:16
Hallo Kristian ,

unter welchen Bedingungen wollteste denn den Widerstand des Temperaturgebers messen ?

Im kalten Zustand oder wenn der Motor warm ist ?

Der Temperaturgeber ist ein temperturabhängiger Widerstand, der wird bei
Erwärmung kleiner ( der Wert ) . 

Bei meinem "alten" war der Anschluss oben abgerissen , der war aber noch funktionsfähig .
Den habe ich dann ausgebaut und mal gemessen .

Bei Zimmertemperatur hatte der 553 Ohm . Dann hab ich Wasser zum Kochen gebracht und den
Temperaturgeber eine Minute reingehalten ( dabei kühlt das Wasser natürlich ein wenig ab ) .
Die anschließenden Messung ergab 65 Ohm.

Der eigentliche "Temperaturgeber" ist in das Gehäuse eingebaut . Theoretisch möglich ist
(dann würde ich den Temperaturgeber austauschen) :

a) der Widerstand ist hochohmig ; b) der Widerstand hat "2 Seitig" Kontakt zur Hülse ;
c) der Widerstand ist zu niederohmig ; d) der Widerstand weicht stärker von der "Kennlinie" ab

Die Punkte a) bis c) kannst du alles im eingebauten Zustand messen .

Um einen Fehler nach d) zu prüfen brauchts du das Kennlinienblatt von z.B. VDO , das gibt es
aber nirgendwo . Für jede Wasser Temperatur wäre dort ein Widerstandswert eingetragen .

Der Original Geber hatte die Bezeichnung 801 005 004 , aber den gibt es angeblich nicht mehr.

Zum Vorprüfen könnte man am Stecker des Temperaturgeber auch ein Potentiometer mit
1000 / 470 Ohm (oder kleiner) gegen Masse anschließen. Wenn man dann das Poti immer kleiner gegen 0 Ohm
dreht müsste der Zeiger in den Roten Bereich gehen .

Unerschrockene legen den Anschluss des Temperturgebers kurz auf Masse , dann müsst
das Instrument voll ausschlagen . 

Das geht mit 2 Personen natürlich einfacher .

Kommt kein Ausschlag am Instrument, kannst du dann Prüfen ob das Kabel vom Geber unterbrochen
ist, das geht direkt zur Platine an den weissen runden Stecker. Die Masse für die Instrumente befindet
sich am Scheibenwischermotor , ist ein braunes Kabel.   

Was auch immer wieder vorkommt, ist das das Massekabel vom Motor nicht mehr so optimal ist.

Gruß
Michael


   



 
Titel: Re: Temperaturgeber ausbauen
Beitrag von: kriswo99 am 12. April 2020, 22:18:11
Hallo Michael.
Also wenn ich das Kabel des Gebers auf Masse lege habe ich Vollausschlag am Instrument, das Kabel ist also okey.
Habe den Geber ausgebaut, bei Zimmertemperatur ca 790 Ohm , bei heißem Wasser aus dem Wasserhahn (ca 60°C) waren es 350 Ohm. Kochendes Wasser müsste ich noch probieren. Aber die Werte kamen mir höher vor als deine Werte, also  habe ich mal die Bezeichnung auf dem Geber eingegeben. FAE 32230. Laut Internet ist der für einige Opel aber nicht Kadett B, nur Kadett E und andere aus den 80ern. Vielleicht hat den jmd mal neu gekauft und der Widerstand passt deswegen nicht. Während dem Betrieb steigt die Temperaturanzeige zwar , aber kaum in den grünen Bereich.
Klar könnte auch am.Thermostat liegen, aber die Widerstandswerte bei Zimmertemperatur sind ja schon merkwürdig.
Allerdings finde ich auf manchen Seiten nur Geber für den 1,1 mit 50Ps, ich hab allerdings noch den 1,1 mit 45Ps ( Baujahr 1970). Sollte aber doch trotzdem passen oder ?

LG
Titel: Re: Temperaturgeber ausbauen
Beitrag von: pitzabox am 12. April 2020, 23:59:01
Edit: hab was überlesen.
Titel: Re: Temperaturgeber ausbauen
Beitrag von: MsSuperman am 15. April 2020, 12:32:27
Den OHV gab es in vielen anderen Opels ja auch. Da wird gerne mal der falsche Geber eingebaut oder evtl. ist dein Motor ja aus einem Spenderfahrzeug.
Die Geber vom Kadett C passen auch nicht. Da schlägt das Instrument nur minimal aus. Hier hilft nur der richtige Geber.

Grüße Marco
Titel: Re: Temperaturgeber ausbauen
Beitrag von: löffli am 16. April 2020, 11:51:22
Das Problem ist seit Jahren bekannt. Hab ich im Rekord C auch. Geber mit der richtigen Ohmzahl sind nicht mehr zu bekommen. Alle bei ebay angebotenen passen nicht. Die Temperaturanzeige schlägt nur minimal aus.
Ob die einschlägigen Oldtimerteilehändler noch originale haben weis ich nicht.
Titel: Re: Temperaturgeber ausbauen
Beitrag von: pitzabox am 19. April 2020, 00:14:31
Das Thema interessiert mich, da ich meinen schon für kaputt hielt.

https://www.krause-rennsporttechnik.de/shop/Motorenbereich/OHV/Wasserkreislauf/Wassertemperaturfuehler-alte-Ausfuehrung-Kadett-B?source=2&refertype=1&referid=100

Hat den jemand getestet? Wenns n NPT- oder NPTF-Gewinde ist dürfte es doch sowas von VDO oder so geben. Klar muss der Widerstand zum Instrument passen. Der Händler gibt, wenn er lange daran herumgetüftelt hat dazu verständlicherweise keine Herstellerangaben...

Gruß Hermann
Titel: Re: Temperaturgeber ausbauen
Beitrag von: Belly am 19. April 2020, 12:15:32
Da ich das gleiche Problem auch habe, werde ich mal meinen alten Geber vermessen und dann einen neuen von dem angegebenen Link bestellen.

Ich halte euch auf dem Laufenden, ob das funktioniert
Titel: Re: Temperaturgeber ausbauen
Beitrag von: Compressorhead am 20. April 2020, 14:19:15
Hallo ,

ich hatte meinen damals bei Bosch bestellt. Den mit der Originalen Nummer gab es nicht mehr.
Erst danach hatte ich mal recherchiert welcher da passen müsste. Die Infoblätter von VDO
scheinen nicht mehr online zu sein , hatte ich aber noch auf den Rechner.

https://www.krause-rennsporttechnik.de/shop/Motorenbereich/OHV/Wasserkreislauf/Wassertemperaturfuehler-alte-Ausfuehrung-Kadett-B?source=2&refertype=1&referid=100

Hat den jemand getestet? Wenns n NPT- oder NPTF-Gewinde ist dürfte es doch sowas von VDO oder so geben. Klar muss der Widerstand zum Instrument passen. Der Händler gibt, wenn er lange daran herumgetüftelt hat dazu verständlicherweise keine Herstellerangaben...

In den Blättern steht nur der Ohm Wert bei 90° und die Bauform/Maße mit Gewindeart drin
und  Temperaturbereich bis zu dem gemessen werden soll ( hier 120° ) ..  Die Markierten
könnten passen , unterscheiden sich nur vom Gewinde her.

OTR bietet auch einen an der passen müsste :
https://www.o-t-r.de/shop/kadett-b/temperaturfuehler-1-polig-4/

Das mit den Anzeigeninstrument hatte ich mir schon mal näher angesehen , weil es dazu
keinerlei weitere Informationen gibt.

Das schwierige am "Reverse Engineering" ist , das das ein sogenannter belasteter Spannungsteiler
aus 4 Widerständen ist. Da ist sowohl der Innenwiderstand des Messinstrumentes , als auch
der Widerstand des Gebers mit drin .

Ich hatte damals™ bei Bosch einen Ersatzgeber bestellt und einen mit einer anderen Nummer
erhalten .

Im direkten Vergleich habe ich dann den "neuen" mit meinen alten Geber verglichen , das hat
soweit gepasst . Bei der Messung mit kochenden Wasser war die Temperatur beim messen aber
schon etwas abgesunken . Da habe ich mal angenommen, das die  ~ 51 Ohm bei 90° passen könnten.

In diversen Büchern wird die Betriebstemperatur des Motors mit 80° angegeben, die je nach Belastung
ansteigen kann . Wenn man davon ausgeht, das die Anzeige bei 90° etwas höher steht , könnte man das
als Richtwert für einen "Trockentest" nehmen.

Ich habe mir mal die Anzeige (Skala) für die Temperatur genauer angesehen.
Auf dem Anzeigeninstrument von VDO steht nichts weiter drauf .

Auf denen vom Motometer ( ZD 199 ) stehen ein paar Temperatur-Werte drauf.

Der Anzeigenbereich beginnt unten beim grünen Strich . Der beginnt bei 40° . Der grüne Bereich
fängt bei 70° an und geht bis 115° . Der rote Bereich von 115 bis 128° .

Ich habe dann mal ein paar Tests gemacht , indem ich anstelle des Fühlers ein paar
Widerstände angeschlossen habe. Die "Schaltung" habe ich mit 12 V bzw. 13,5 V   
betrieben.

Bei 50 Ohm steht der Zeiger geschätzt zwischen 8 und 9 Uhr im grünen Bereich . Wenn das so
stimmt müsste der Zeiger bei 80° noch ein wenig niedriger sein. Bei meinen bisherigen Kadetten
war der Zeiger auch nie höher wie halb 10 bei größerer Belastung an warmen Tagen .

Da es keine weiteren Daten zum Geber gibt müsste man mit einem genaueren 2. Sensor die
Temperatur an einer anderen geeigneten Stelle parallel messen und den Ohm Wert eines
orginalen Gebers vergleichen . Dann wüsste man es genau.  Die passenden "Werkzeuge"
dazu habe ich aber nicht .....

Die Widerstands-Kennlinie des Gebers ( NTC ) ist zudem nicht linear , was vermutlich über
die "Schaltung" teilweise ausgeglichen wird .

Soweit mal die graue Theorie . Wer will kann sich ja mal an ein paar Messungen versuchen.



Gruß
Michael


 







Titel: Re: Temperaturgeber ausbauen
Beitrag von: pitzabox am 20. April 2020, 15:21:39
Top Antwort, danke!

Mir würde es reichen wenn man Zeigerpositionen ausmessen kann und sich die merkt.

Gruß

Hermann
Titel: Re: Temperaturgeber ausbauen
Beitrag von: Compressorhead am 14. Mai 2020, 01:24:34
Hallo Hermann ,


Mir würde es reichen wenn man Zeigerpositionen ausmessen kann und sich die merkt.


was meinst du jetzt mit ausmessen ? Den Widerstandswert bei den wichtigen Markierungen ?
Oder die Zeigerpossitionen selbst mit dem Lineal ?

Ich hatte das jetzt mal etwas besser Aufgebaut und getestet. Dazu schreibe ich noch was.

Fazit soweit ich das sagen kann , die rund 51 Ohm bei 90° stimmen.

Das Gewinde des Temperaturfühlers ist leicht Konisch und wird nach unten im Durchmesser
kleiner .

Gruß
Michael
Titel: Re: Temperaturgeber ausbauen
Beitrag von: pitzabox am 14. Mai 2020, 09:06:49
eigentlich wollte ich mich nur bedanken. Den Widerstandswert bei den wichtigen Temperaturen sodass ich mir ungefähre Zeigerposition dazu merken kann .
Titel: Re: Temperaturgeber ausbauen
Beitrag von: Compressorhead am 14. Mai 2020, 21:16:03
Hallo Hermann ,

eigentlich wollte ich mich nur bedanken.

alles Gut  :zwinker:  Ich war nur nicht ganz sicher wie du es gemeint hast .

Die Werte habe ich mittlerweile gemessen , das Thema selbst hat mich schon
immer interessiert , weil sich damit bisher keiner genauer beschäftigt hat .

Zuerst mal habe ich die 100° Messung an meinen orginalen Messfühler wiederholt.

Einen Kabelstecker oben angelötet und mit einer Konstruktion in eine kleine leere
Tasse gehalten . Danach im Wasserkocher das Wasser zum kochen gebracht und
das kochende Wasser direkt in die Tasse gegossen .   

Ergebnis war 57 Ohm. Da das Wasser auch etwas abkühlt und durch die Konstruktion
ein kleiner Übergangswiderstand entsteht passt der Wert. Der in den Datenblättern
von VDO, die ich hier gepostet hatte angegebene Wert von 51 Ohm ( + Angegebener
Abweichung ) müsste für 90° stimmen.

Bei VDO steht auch , das man den Wert erst ein paar Minuten nach Anlegen der Spannung
messen soll . Da ich dort keine Spannung vorher drauf hatte, ist der gemessene Wert
höher .

Soweit die langweilige Theorie .   :lupe:

Um Messfehler zu minimieren , habe ich mir Anschlussdrähte gebastelt , damit ich keine
Übergangswiderstände "erzeuge" . Damit konnte ich direkt am Temperaturanzeiger
messen und die Betriebsspannung anlegen .

Zum Einsatz kam ein Potentiometer mit 100 Ohm und ein paar Widerstände .
Gemessen wurde jeweils bei 12 Volt und bei 13 Volt Spannnung . Das Anzeigen-Instrument
war ein "NOS" von VDO .

Ergebnisse aus den Messungen :

40°  =  225,3 Ohm

70°  =   97,4 Ohm

115° =   25,4 Ohm

128° =   19,0 Ohm

Die Positionen auf der Messskala sind :

40°  =  der grüne Strich ganz unten

70°  =  der Anfang des grünen Bereichs ( da wo Schwarz auf Grün trifft )

115° = der Anfang des roten Bereichs ( zwischen Grün und Rot )   

128° = das Ende des roten Bereichs

Als Vergleich habe ich das ganze mal mit  einem gebrauchten Anzeigen -
Instrument von Motometer gemacht ( gab es im Kadett B auch ) .

Die Ergebnisse sind nahezu gleich . Bei meinen Kadett B die ich hatte,
war immer ein Fühler von VDO drin , auch wenn die Instrumente von
Motometer waren .

Das Bild mit der Temperturanzeige zeigt den Ausschlag bei 50 Ohm
( einen Widerstand mit genau 51 Ohm hatte ich nicht da   :zwinker: ) .

Der Zeigerposition ist wie vorher schon mal getestet noch unter 9 Uhr,
laut VDO entspricht das 90° Temperatur.

In der Literatur wird der Wohlfühlbereich für den Kadett B mit 80° angegeben ,
da ist Zeiger dann weiter unten ( als auf meinen Bild ) .

Hat man dann noch Masseprobleme oder ähnliches, steht der Zeiger eventuell
noch weiter unten. In wie weit sich das "Masseproblem" auswirkt habe ich
nicht getestet.

Die Spannungsschwankung ( ich hatte ja einmal mit 12 Volt und einmal mit
13 Volt gemessen ) werden durch die Schaltung irgendwie ausgeglichen.

Übrigens : Wenn man mal ein Masseproblem "messen" will , kommt man
mit einem normalen Multimessgerät nicht weit. Da spielen auch die
Messleitungen mit rein . Da braucht man dann schon z.B. eine Messbrücke
die geht in den Milliohmbereich und ist genauer .

Der "Profi" ersetzt ganz einfach die Massebänder und zieht eventuell noch ein Masse-Kabel
vom Messinstrument  zur Batterie .

Gruß
Michael
   
 




 


Titel: Re: Temperaturgeber ausbauen
Beitrag von: löffli am 15. Mai 2020, 12:22:47
Super gemacht und recherchiert.
Danke Michael (bei meinem Rekord C stimmt es nämlich auch nicht, ich werde mal die Fühler durchmessen)

 :thx:
Titel: Re: Temperaturgeber ausbauen
Beitrag von: pitzabox am 15. Mai 2020, 17:09:47
Hallo Michael,
"Reverse Engeneering" kannst du das auf jeden Fall nennen. Danke auch für die gute Dokumentation  :tumb:

Werde mich nun erstmal interessehalber einlesen wie so ein belasteter Spannungsteiler funktioniert...

Gruß

Hermann
Titel: Re: Temperaturgeber ausbauen
Beitrag von: Compressorhead am 19. Mai 2020, 21:32:20
Hallo löffli ,

Super gemacht und recherchiert.
Danke Michael (bei meinem Rekord C stimmt es nämlich auch nicht, ich werde mal die Fühler durchmessen)

 :thx:

der CIH Motor im Kadett B war ja aus dem Rekord C soweit ich das verstanden habe.
Da könnte ja ein Temperaturfühler aus dem Kadett B bei dir im Rekord passen.

Wenn du willst , kann ich dir meinen alten Temperaturfühler zum Testen / Vergleichen
leihen . Den Anschluss habe ich neu "drangelötet" und funktionieren tut der noch.

Nur für den Fall , das du eventuell mal hier in die Gegend kommst .

Gruß
Michael



Titel: Re: Temperaturgeber ausbauen
Beitrag von: Compressorhead am 19. Mai 2020, 22:51:52
Hallo Hermann ,

Werde mich nun erstmal interessehalber einlesen wie so ein belasteter Spannungsteiler funktioniert...

an dem Thema Anzeigeninstrumente hatte ich mich früher schon versucht. Leider hat der Bilderhoster
nach 15 Jahren die Löffel gestreckt . Deshalb habe ich die Fotos von damals™ nochmal gesucht und
hier eingestellt.

Das blöde an der Sache ist / war , das man nicht rausbekommt wie der gewickelte Widerstand
( Auf dem Bild mit RV2 bezeichnet ) angschlossen ist . Selbst wenn man die "Skala" vom
Instrument abschraubt , kann man es nicht messen und erkennen kann man es so nicht.

Man müsst den Zeiger abmachen und die Metallbrücke entferen wo die Drehspule oben
gelagert ist. Danach wäre das "Instrument" schrott. Fällt also flach....

Die Werte vom Temperaturfühler sind anders als die vom Tankgeber , der geht nur bis etwas mehr
als 40 Ohm. Deshalb ist die Schaltung auch angepasst an den Tankgeber .

Der Aufbau der Temperaturanzeige ist aber gleich .

Zusätzlich habe ich an der Temperaturanzeige mal gemessen , wie stark die Spannung am
Vorwiderstand RV1 schwankt, zwischen 70° und 115°  (also den grünen Bereich) sind das
gerade mal 0,5 Volt.

Das ganze ist also recht klever gelöst und auch von der Schaltung her relativ stabil .

Da es als Thema immer wieder ein Dauerbrenner ist , das die Anzeigen schwanken , wenn man z.B.
das Gebläse anschaltet oder den Scheibenwischer benutzt, habe ich mir die "Massen" dazu mal
angesehen .

Das Hauptproblem ist , das die Masse für die Anzeigeninstrumente , die als braunes Kabel am
Scheibenwischer angeschossen ist , auch für andere "Verbraucher" mit genutzt wird. 

Wenn es nun vor dem Kabelschuh am Scheibenwischer zu einem Übergangswiderstand kommt,
läuft der z.B. der ganze Strom vom Gebläse durch diesen durch und es fällt eine Spannung ab.

Das Gebläse hat auf maximaler Stufe rund 2,5 A . Bei einem Übergangswiderstand von 0,8 Ohm
fällt dann schon 2 Volt ab. Das sieht man an den Anzeigen dann deutlich .

Selbst wenn ich jetzt vom Scheibenwischermotor ein Kabel direkt zur Batterie Masse ziehe ,
behebt das das Problem nicht .

Eine Alternative ist, direkt am Instrument ein braunes Kabel dranzuschrauben und zur
Batterie Masse zu legen. Damit umgeht man alle Übergangswiderstände , die Masseseitig
auftreten können ( Außer das Masseband vom Motor ist hinüber  :zwinker: )   .

Ein ausreichend hoher Übergangswiderstand an der Masse des Scheibenwischermotor
kann dann bei eingeschalteten Scheibenwischer die Anzeigen zu "schwanken" 
bringen .

Der Motor nimmt je nach Belastung über 10 A Strom auf , da wirkt sich schon ein 
Übergangswiderstand von 0,2 Ohm deutlich aus.

Übergangswiderstände bilden sich auch am Rundstecker oder an den Stiften
auf der Anzeigenplatine .

Auch an der "Plusseite" können Übergangswiderstände auftreten ,
die wirken sich aber nicht so stark auf die Anzeigen aus.

Die Spannung kommt vom "Zündungsplus" und geht dann folgende Weg :

Sicherungkasten Eingang > Sicherung > schwarzes Kabel / Stecker am Gebläseschalter > weisser Rundstecker


P.S. :  Neulich habe ich einen Kabelbaum bekommen ,  da habe ich mir mal was angesehen was ich
bei den Schaltplänen nie verstanden habe .

Die größeren roten Plus Leitungen haben ja in einigen Schaltplänen einen Klemmblock ,
den haben spätere Modell dann teilweise aber nicht mehr .   

Die "Verbindungen" hat Opel direkt im Kabelbaum realisiert . Es gibt zwei "Klemmstellen" ,
kann man gut auf den Fotos erkennen. An Klemme 1 ist z.B. B+ von der Lichtmaschine drauf.

Gruß
Michael

 





 

 

 

 
Titel: Re: Temperaturgeber ausbauen
Beitrag von: Uncle-Ron am 20. Mai 2020, 03:58:14
Servus Michael,

klasse Bericht von dir. Sehr, sehr aufschlussreich.
Vielen Dank

Gruß Ronny